Meine Casualisierung in Sachen Gaming schreitet voran. Für große Spieleproduktionen fehlt mir inzwischen schlicht die Zeit, um mich mental darauf einlassen zu können. Ein linearer Shooter mit 8 Stunden Spielzeit geht noch ganz gut. Bei Rollen- oder Open-World-Spielen, die rund 80 Stunden Spielzeit einfordern, komme ich zeitlich kaum hinterher. Schnell ist der Druck da, das Spiel durchzuspielen und abzuschließen. Dabei leben gerade die großen Games ja davon, dass man sie erkundet, dass man eintaucht, sich Zeit lässt. Schaffe ich aber nicht, wenn ich am Abend mal ein Stündchen Zeit habe und weiß, dass ich vielleicht erst in ein paar Tagen wieder dazu kommen werde.
Als Ersatz freue ich mich immer öfter über kleinere Spiele, oft fürs iPad. Der mobile Aspekt kommt mir entgegen, ich muss mich nicht vor einen Computer oder die Konsole begeben. Eine halbe Stunde auf dem Sofa, dazu eine Platte hören – Gaming geht für mich immer mehr in Richtung Second Screen.
Hidden Folks ist eines dieser kleinen Zwischendurch-Spiele, im Grunde ein interaktives Where is Waldo – ein Wimmelbildspiel also. In zum Teil riesigen Schwarz-Weiss-Scribbles müssen Dinge und Charaktere entdeckt werden. Hier und da kann und muss die Spielwelt auch manipuliert werden, um zum Ziel zu kommen.
Besonders gefallen mir die Sounds, die offenbar alle einfach onomatopoetisch eingesprochen wurden. Charmante Lautmalerei.
Dr. Schmotzen spielt parallel. Wir geben uns gegenseitig Tipps, wo man was finden kann. Hidden Folks lässt sich also auch gut zusammen und mit Kindern spielen.
Nice! Nice, very nice!