Künstler und Autor mit bipolarer Störung beschreibt schonungslos seine Krankheit mit ihren Verläufen die durch monatelange manische und depressive Phasen gekennzeichnet ist.
Personen mit bipolarer Störung erscheinen in der manischen Episode leicht als charismatische Persönlichkeit.
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Trotz des durch den Protagonisten erhobenen Anspruch auf Authentizität bleibt Die Welt im Rücken aus meiner Sicht Literatur. Literatur, die sich einer sehr eindrücklichen, ja gewaltigen Sprache bedient, so würde ich auch gerne schreiben können. Der Rest lässt mich fasziniert, amüsiert und angeekelt zurück – was auch darauf zurückzuführen ist, dass mich viele Anekdoten amüsieren. Was eklig ist, aber von mir.
Und dann gibt es noch das Problem, dass trotz der gewollten Offenlegung der Krankheit und der kranken Psyche, dem klar erkennbaren Drang zur Schonungslosigkeit, naturgemäß kein volles Vertrauen zum Erzähler entstehen kann. Zu viele popkulturellen Zitate, zu viel Namedropping, zu viele Anekdoten, die ausgestellt werden. Die Eitelkeit, der Narzissmus, das Kreisen um den Protagonisten schwingt immer mit. Wie wäre es auch anders möglich? Und dem Protagonisten geht es ja genauso.
Denn eins steht fest: Sich selbst fundamental nicht mehr vertrauen zu können und ganze Jahre im Nachhinein nur noch als fremdes Zerrbild des Selbst hilflos betrachten zu können – das muss eine unvorstellbare Last und Bedrohung sein.